Einsatzmöglichkeiten des UDDF

Im folgenden sollen anhand einiger Beispiele die (fast :-) ) grenzenlosen Einsatzmöglichkeiten des UDDF aufgezeigt und veranschaulicht werden. (Ausführliche Beispiele werden jeweils bei den einzelnen Sektionen angegeben.)

Beispiel-Szenario 1 (Tauchpartner, Ausrüstung, Tauchplatz, Logbuch)

Die persönlichen und die Daten der Tauchpartner — soweit diese bekannt sind — werden in der <diver>-Sektion gespeichert. Hier können unter anderem Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Geschlecht, Adresse, Ausbildungsstand und vieles mehr angegeben werden. Ist zum Beispiel das Geburtsdatum eines Tauchpartners unbekannt, entfällt diese Angabe in der UDDF-Datei einfach.

Die eigene Tauchausrüstung soll dokumentiert werden. Im Laufe der Jahre wird immer wieder einmal etwas neu angeschafft, anderes wird vielleicht verkauft etc. Um den Überblick darüber zu behalten, bietet UDDF die <equipment>-Sektion innerhalb <diver> an. Hier können zu allen Ausrüstungsteilen die relevanten allgemeinen (Hersteller, Modell, Seriennummer, Kaufdatum, Händler, Preis etc.) und speziellen Daten (zum Beispiel Flaschenvolumen, Flasche nitroxtauglich? usw.) abgelegt werden. Die <equipment>-Sektion kann nicht nur für den Besitzer (<owner>) der UDDF-Datei angelegt werden, sondern nach Belieben auch für jeden erfaßten Tauchpartner.

Außerdem wird eine Datensammlung der häufiger betauchten Seen angelegt. Dies geschieht in der <divesite>-Sektion, wo unter anderem das Land, gegebenenfalls der genaue Ort (Längen-, Breitengrad, Höhe über dem Meeresspiegel) und die maximale Tiefe des Gewässers (nicht die während eines Tauchgangs erreichte maximale Tiefe!) gespeichert werden können.

Ein Wrack-Liebhaber fügt selbstverständlich auch eine kleine Wrack-Datenbank hinzu. Aus Büchern und dem Internet wurden bereits Informationen zu einigen Schiffen zusammengetragen, wie zum Beispiel Name, Nationalität, Stapellauf, Tonnage, Datum des Untergangs, Position des Wracks usw., die in der UDDF-Datei gespeichert werden.

Bei (gegebenenfalls) nachfolgend aufgeführten Tauchgängen kann dann einfach auf die in der <diver>-Sektion angelegten Tauchpartner referenziert werden, so daß deren Daten nur ein einziges Mal angegeben werden müssen. Gleiches gilt natürlich für alle oben in der UDDF-Datei eingetragenen Ausrüstungsteile, Tauchplätze usw.

Beispiel-Szenario 2 (Tauchprofil)

Eine Tauchkreuzfahrt im Roten Meer. Die Teilnehmer benutzen Tauchcomputer unterschiedlicher Hersteller. Obwohl die Gruppe mehr oder weniger dasselbe Tauchgangs-Profil absolviert, zeigen die Tauchcomputer beim Aufstieg verschieden lange oder gar keine Dekozeiten an, einige Tauchcomputer geben Warnungen für einen zu schnellen Aufstieg an. Zurück an Bord werden die Tauchcomputer auf ein Notebook ausgelesen und die Profile nach UDDF exportiert. Anschließend können sie zum Beispiel mit einem Hersteller-unabhängigen Tauchprogramm — eventuell mit unterschiedlichen Dekompressions-Modellen beziehungsweise mit verschiedenen Parameter-Einstellungen — nachgerechnet und analysiert werden.

UDDF eignet sich so auch hervorragend für die Erstellung von Lehrmaterial. Denn ohne großen Aufwand lassen sich Gewebesättigungen bei gegebenem Tauchprofil mit verschiedenen Programmen nachrechnen und/oder die unterschiedliche Sättigung bei der Verwendung verschiedener Atemgase demonstrieren.

Beispiel-Szenario 3 (Tauchgangsplanung)

Für einen geplanten Wrack-Tauchgang auf 95 Meter Tiefe mit Mischgas sollen Austauchtabellen berechnet werden. Dies soll sicherheitshalber mit verschiedenen Programmen beziehungsweise mit unterschiedlichen Dekompressions-Modellen durchgeführt werden. Sofern die verwendeten Programme UDDF unterstützen, braucht für diese Aufgabe lediglich eine (1) UDDF-Datei erzeugt zu werden. Diese wird dann mit dem jeweiligen Programm importiert, die Tabelle(n) gerechnet und die Ergebnisse anschließend zum Beispiel nach HTML (oder einem anderen unterstützen Format) exportiert.

Beispiel-Szenario 4 (Tauchreise)

Für einen geplanten Wrack-Tauch-Segeltörn vor der französischen Mittelmeerküste werden aus der Literatur lohnende Ziele ausgesucht und die Daten einiger Wracks im Vorfeld in einer UDDF-Datei abgelegt. Während des Segelns werden per GPS-Gerät genau der Kurs sowie die Positionen der Wracks festgehalten. Die Tauchgangs-Profile werden vom Tauchcomputer auf einen PDA heruntergeladen und nach UDDF exportiert. Wieder zu Hause werden alle Daten auf einen PC kopiert und mit einem Logbuch-Programm in einer einzigen UDDF-Datei zusammengeführt. Kommentare und Digitalfotos werden noch hinzugefügt, anschließend generiert das Logbuch-Programm aus der UDDF-Datei eine HTML-Datei zur Veröffentlichung im Internet!

Beispiel-Szenario 5 (Expeditions-Dokumentation)

Eine Tauch-Expedition soll ,,live'' im Internet dokumentiert werden. Nach einem Tauchgang werden die Daten der Tauchcomputer ausgelesen und nach UDDF exportiert. Die Software liest die UDDF-Datei ein und exportiert das Tauchgangs-Profil in eine Grafikdatei. Außerdem werden Fotos von der Vorbereitung des Tauchgangs und während des Tauchgangs angefertigte Video-Sequenzen und Fotos mit Kommentaren versehen zusammen in einer UDDF-Datei abgespeichert. Zu Anschauungszwecken wird für den nachfolgend geplanten Wrack-Tauchgang auf Grundlage der Sättigungs-Daten des vorangegangenen Tauchgangs eine Austauchtabelle berechnet beziehungsweise ein grafisches Auftauchprofil erstellt. Aus diesen gesamten Daten, zusammengefaßt in einer (1) UDDF-Datei, wird nun wiederum automatisch eine HTML-Datei erstellt, welche dann per Satellit auf die Homepage des Projektes übertragen wird. Fertig! :-)